90 Jahre WoBau

Stationen einer Erfolgsgeschichte

Zum 90-jährigen Bestehen der Wolfenbütteler Baugesellschaft skizzieren wir an dieser Stelle die wichtigsten Episoden unserer Unternehmensgeschichte.

Unternehmensgründung

Als „Wolfenbütteler gemeinnützige Baugesellschaft mbH“ wird am 26. Juni 1934 die WoBau gegründet. Von 31 Gründern stehen an der Unternehmensspitze der damalige Wolfenbütteler Bürgermeister Ramien als erster Geschäftsführer und Kreisdirektor Dr. Dr. Hinkel als erster Aufsichtsratsvorsitzender.

Der Fokus der ersten Unternehmensjahre liegt auf der Planung und Durchführung von Neubauprojekten, insbesondere von Kleinsiedlungen. Ab 1938 liegt der Schwerpunkt auf der Errichtung von Wohnraum für Bergarbeiter. So realisiert die WoBau 478 Wohnungen in 29 Gemeinden. Insgesamt werden bis Ende 1938 auf diesem Weg 686 Kleinsiedlerstellen, 156 sog. Volkswohnungen und 5 Eigenheime errichtet.

Nachkriegszeit und Währungsreform

Mit der Währungsreform 1948 beginnt für die WoBau eine neue Epoche. Die zügige Aufnahme von Neubautätigkeiten ist dank der Unterstützung der Gemeinde Oker, des Landkreises Wolfenbüttel sowie durch Kapitalmarkt- und Landesmitteln möglich.

Die WoBau leistet in den Nachkriegsjahren einen wichtigen Beitrag, um die Wohnungsnot in Wolfenbüttel und Umgebung abzuwenden und vielen Menschen ein sicheres Zuhause zu geben. Bis 1952 stellt das Unternehmen über 1.160 Wohnungen fertig. Am 24. Juni 1955 wird die im Jahr 1934 gegründete Baufinanzierungsgesellschaft für den Amtsbezirk Bad Harzburg mbH aufgelöst. Dies ermöglicht eine Fusion mit der Wolfenbütteler gemeinnützigen Baugesellschaft mbH, wodurch der Wirkungsbereich des Unternehmens nun auf Bad Harzburg erweitert wird.
Ende 1959 hat die Wohnungsbaugesellschaft mehr als 2.100 Wohnungen errichtet.

60er und 70er Jahre

In den 60-er Jahren kann die WoBau vom allgemeinen „Bauboom“ in Deutschland profitieren. Mietwohnungen werden in hoher Zahl errichtet und der Verkauf von Eigenheimen nimmt deutlich zu.

Im August 1966 bezieht das Unternehmen einen Bürokomplex in der Wullenweberstraße, in dem die WoBau die folgenden 34 Jahre ihren Firmensitz haben soll. Mit der im selben Jahr einsetzenden Wirtschaftskrise zeigt sich auch in der Baubranche ein deutlicher Preisrückgang – das „Bauen um jeden Preis“ ist vorbei.

Die nun folgenden 10 Jahre stellen das Unternehmen vor große Herausforderungen. die Ölkrisen 1973 und 1979 verursachen einen deutlichen Rückgang der Bautätigkeiten. Mithilfe öffentlicher Förderung entsteht als vorerst letztes Projekt ein 1982 errichtetes Mehrfamilienhaus in Schöppenstedt.

Von den 80er Jahren bis 2009

Ab 1985 konzentriert sich die WoBau auf den eigenen Bestand. Die Neubautätigkeit geht zurück und endet zur Jahrtausendwende bei einem Bestand von insgesamt 3.886 Wohnungen.

Die Unternehmenspolitik der Gesellschaft versucht sich sukzessive der neuen Marktsituation anzupassen, allerdings steigt die Anzahl der leerstehenden Wohnungen ganz erheblich.

Die WoBau von 2010 bis heute

Die ersten Jahre stehen ganz im Zeichen einer tiefgreifenden Restrukturierung des Unternehmens. Der Verwaltungssitz in der Goslarschen Straße 33 wird aufgegeben und an das Jobcenter Wolfenbüttel vermietet. Zu diesem Zweck wird das Gebäude um den Neubau Am Hopfengarten 62A erweitert. Dem Jobcenter Wolfenbüttel steht somit eine vermietete Gesamtfläche von 3545,77 m² zur Verfügung. Parallel dazu erfolgt die bis heute andauernde Umsetzung umfangreicher Sanierungsmaßnahmen unter der Federführung des neuen Geschäftsführers Markus Hering. Der Wohnungsbestand wird durch strategische Maßnahmen um etwa ein Viertel reduziert. Die hieraus freigewordenen Mittel sowie die Unterstützung der beiden Hauptgesellschafter Stadt und Landkreis Wolfenbüttel ermöglichen nachhaltige und zielgerichtete Investitionen in den übrigen Kernbestand. Unter anderem wurde das Studentenhaus Lärchenweg 8A erworben und umfangreich revitalisiert. Auch Neubauprojekte werden wieder realisiert, sodass die WoBau seit 2020 weitere 82 freifinanzierte Wohnungen zu ihrem Kernbestand zählen kann.

Die durchgeführten Sanierungen entsprechen Neubaustandard und werden an die veränderten Bedürfnisse des Marktes angepasst. Durch Grundrissanpassungen, hochwertige Badmodernisierungen sowie großzügige Balkone, die durchaus einem Außenwohnraum entsprechen, wird die WoBau den Anforderungen an modernes Wohnen gerecht.

Aktuell sind ca. 80 % der Wohnungen und 60 % der Objekte saniert. 43% unseres Gesamtbestands und somit knapp 1.100 Wohnungen wurden barrierearm umgebaut. Mit dem Rückzug des Geschäftssitzes in die Innenstadt kann die WoBau wieder verstärkt auf Kundennähe und Erreichbarkeit setzen. Gut angebunden, barrierefrei und mit ausreichend großer Parkfläche nebst E-Ladestationen versehen, ist der persönliche Kontakt für Mieterinnen und Mieter unproblematisch und niedrigschwellig. Mit dem Grünen Platz ist ein mitarbeiterfreundliches Servicegebäude entstanden, welches den modernsten Anforderungen an Arbeitsplätzen entspricht.

Das Unternehmen investiert in E-Mobilität, Blühwiesen werden angelegt und wichtige Aspekte des Grünen Wohnens umgesetzt, u.a. durch den Einsatz von Solarkollektoren und Heizungsanlagen mit erneuerbaren Energien. Und auch in Sachen Digitalisierung geht die WoBau gut ausgerüstet in die nächsten Unternehmensjahrzehnte.

Freundlich, zuverlässig, sozial, kompetent, fair – so beschreiben 95,2% der zufriedenen Mieterinnen und Mieter in einer erstmalig breit angelegten Mieterbefragung die WoBau.

Stolz auf das bisher erreichte, blickt die WoBau zuversichtlich in die Zukunft und auf weitere Wohn- und Lebensprojekte in Wolfenbüttel und Umgebung.

30er Jahre

Foto: 30er Jahre

60er Jahre

Foto: 60er Jahre

80er Jahre

Foto: 80er Jahre

90er Jahre

Foto: 90er Jahre

2000er

Foto: 21. Jahrhundert

Hausansicht

Foto: 21. Jahrhundert

Elmweg 3, 5, 7 BJ 1958

Foto: Elmweg 3,5,7 – Baujahr 1958

Ernst-Hasenjäger-Strasse 5 BJ 1959

Foto: Ernst-Hasenjäger-Str.5 – Baujahr 1959

In den Gärten 1 BJ 1971

Foto: In den Gärten 1 – Baujahr 1971

Birkenweg 10C BJ 1979

Foto: Birkenweg 10C – Baujahr 1979

Kiefernweg 12 BJ 1962

Foto: Kiefernweg 12 – Sanierung 2012

Lärchenweg 8a

Foto: Lärchenweg 8a – Erwerb und Sanierung 2011

Akazienstrasse 1-9 BJ 1963

Foto: Akazienstr. 5-9 – Sanierung 2013

Remlingen - Am Ammerbeek 3a-b BJ 1966

Foto: Am Ammerbeek 3a – Sanierung 2016